Eigener Online Shop: Vor- und Nachteile
Welche Vorteile hat nun ein eigener Online Shop? Diese sind
- Der eigene Online Shop gehört dir. Somit also auch die Kundendaten. Wer auch immer bei dir deine Produkte erwirbt, ist dein eigener Kunde. Sofern du diesen mit einem guten Kundenservice zu überzeugen weißt, desto eher kommen die Kunden wieder und wieder.
- Niemand kann deinen Online Shop schließen, außer du selbst. So kannst du dich frei entfalten und deinen Shop so gestalten, wie du es möchtest.
- Du bist an keine Plattform-Vorgaben gebunden und kannst somit alles verkaufen, was du möchtest. Vorausgesetzt du hast ein entsprechendes Gewerbe angemeldet und handelst im Rahmen des gültigen EU-Rechts.
- Deine Marketingaktivitäten kannst du selbst bestimmen. Neben Social Media kommt vielleicht auch ein Blog für dich in Frage, dessen Artikel du dann wieder auf weitere Plattformen teilen kannst. Dazu findest du in diesem Artikel nützliche Hinweise
- Es fallen keine Verkaufsgebühren an. Lediglich Hosting- und Shop-System-Kosten, die aber im Jahr günstiger sein sollten als die Verkaufsgebühren.
- Rechtssicheres Hinterlegen der rechtlichen Pflichtangaben, wie Impressum und Datenschutz
Und die Nachteile:
- Ein eigener Online Shop ist auch immer Arbeit. Setzt du ihn selbst auf, bedeutet das, sich selbst um Shop-Texte, Rechtstexte, Produkttexte, Produktbilder, Lagerverwaltung, Marketing etc. zu kümmern.
- Bei einem eigenen Online Shop musst du dich zudem selbst um die Kundengewinnung kümmern. Hier sind nicht schon etliche Interessenten vorhanden.
- Manche technischen Dinge wirst du eventuell Profis überlassen müssen, was natürlich nicht zum Nulltarif zu haben ist.
Wann ist ein eigener Online Shop für mich geeignet?
Wer sein Business in Vollselbstständigkeit und der notwendigen Ernsthaftigkeit durchführen möchte, sollte auf einen eigenen Online Shop setzen und nie, niemals, auf keinen Fall nur auf eine Drittanbieterplattform. Wie unschwer am obigen Vergleich zu erkennen ist, halten sich die Nachteile in Grenzen und die Vorteile dafür überwiegen. Denn wer möchte sich bei seiner Existenz schon gerne vor die eigene Türe setzen lassen?
Da die Struktur/der Aufbau eines Online Shops allerdings nicht zu unterschätzen ist, sollte man sich hierfür an einen Profi wenden. Es ist eine Sache, einen eigenen Online Shop selbst erstellen zu können, aufgrund der heute relativ einfachen technischen Handhabung und eine andere Sache, den Shop inhaltlich und seo-technisch so aufzusetzen, dass Besucher bleiben und so aus Interessenten Kunden werden. Dies bedarf natürlich einer finanziellen Investition. Jedoch wird dir jede*r erfolgreiche Unternehmer*in bestätigen, dass zum Unternehmertum auch Investitionen gehören. Ein erfolgreiches Business, von dem du gut leben kannst, ist nicht zum Nulltarif zu haben.
Was nun? Etsy Shop oder Online Shop? Oder beides?
Es spricht nichts dagegen, sowohl Etsy zu nutzen und einen eigenen Online Shop. Gerade zu Beginn einer Vollselbstständigkeit kann es nützlich sein, zunächst von den Vorteilen von Etsy zu profitieren und gleichzeitig einen eigenen Shop aufzusetzen, bzw. aufsetzen zu lassen.
Fazit: Ein Mix aus beiden Shops kann durchaus sinnvoll sein
Wie bei fast allen Dingen im Leben, haben auch die verschiedenen Shop-Systeme ihr Für und Wider. Möchtest du zweigleisig fahren, also mit Etsy und einem eigenen Shop, so halte dabei immer die Gebühren von Etsy im Auge.
Je nachdem, wie viel du auf Etsy verkaufst, fallen im Jahr einige Hundert Euro an Gebühren an. Eine Kundin von uns hat dies zum Anlass genommen, den Artikelbestand auf Etsy nicht mehr zu vergrößern und das eingesparte Geld an Gebühren in einen eigenen Shop zu investieren (Ihre jährlichen Kosten an Gebühren betrugen ca. € 750,00. Teilt man dies durch 12 Monate, sind dies € 62,50/Monat. Dafür bekommst du schon ein ordentliches Shop-System).
Da sie ihre Produkte sowohl an Verbraucher (B2C), wie auch an Unternehmen (B2B) verkauft, hat sie die Shops geteilt. Etsy für Verbraucher mit einem überschaubaren Artikelangebot und den eigenen Shop für die B2B-Kunden. Sie lenkte also die B2B- Kunden, die vorher auf Etsy waren, auf ihren eigenen Shop. Das wurde von den Kunden auch sehr gut angenommen. Nun folgt der nächste Schritt, nämlich die B2C-Kunden auch nach und nach auf den eigenen Shop zu führen. Dazu hat sie sich eine raffinierte Marketingstrategie ausgedacht und umgesetzt, um die B2C-Kunden an ihren eigenen Shop zu gewöhnen. Übrigens konnte sie die Marketingstrategie dank des Shop-Systems und dessen verschiedenen Funktionen ganz einfach umsetzen.
Du musst dich also nicht für das eine und gegen das andere entscheiden. Beide Shops sollten sich ergänzen, sodass bei einem Wachstum deines Businesses du dich frei entscheiden kannst, welchem Shop du bestimmte Präferenzen gibst. Sind dann eines Tages die Kunden hauptsächlich auf deinem eigenen Shop unterwegs, sodass du damit beständige und kalkulierbare Einnahmen generierst, von denen du auch leben kannst, so hast du dir ein lukratives Business mit eigenem Shop geschaffen, bei dem du weder Verkaufsgebühren zahlen musst, noch fremdbestimmt bist in Sachen Kundendaten und Rechtssicherheit.